Meditation wird immer besser erforscht. Was ist subjektive Erfahrung und was allgemein gültiger Nutzen? Wie besteht Meditation, als spirituelle Praxis, vor wiederholter wissenschaftlicher Untersuchung?
Dem wollen wir diese Woche auf den Grund gehen.
Heute ergründen wir die Wirkung von Meditation auf unsere Beziehungen zu anderen Menschen und unsere Partnerschaften. (Part I hier, Part II hier, Part III hier).
Welchen Nutzen hat Meditation für unsere Beziehungen zu anderen Menschen, speziell in unseren Partnerschaften? Kann Meditation helfen die Kommunikation zu verbessern und uns glücklichere, stabilere Beziehungen eingehen lassen?
Heute am Freitag: Benefits für Beziehungen
- Meditation verstärkt die Kommunikation zwischen den beiden Gehirnhälften signifikant (Attunement). Die Gehirnwellenmuster synchronisieren sich. Männer sind daher besser imstande Frauen zu verstehen und umgekehrt.
- Meditation verbessert unser Bewusstsein für alte Denk- und Verhaltensmuster. Meditierende sind weniger anfällig dafür, Interaktionsmuster aus ihrer Kindheit und Jugend auf ihre Partner zu übertragen. Archetypen für Mann, Frau, Vater, Mutter werden weniger am eigenen Partner aktualisiert.
- Meditation verringert das Stresslevel bei Streits. Meditierende verlieren erheblich seltener die Kontrolle über ihre Emotionen. Typische Auslöser, die auf vergangenen Beziehungen und Kindheitsmustern beruhen („die Knöpfe drücken“) können schnell neutralisiert werden. Konflikte eskalieren so seltener.
- Meditierende kommen nach einem Streit in der Partnerschaft viel schneller „wieder runter“. In der Fachwelt nennt man das „Emotionale Resilienz“.
- Meditation schult die Intuition und emotionale Intelligenz
- Meditation verbessert die Empathie und stärkt positive Beziehungen zu Anderen. In buddhistischen Schulen sich die Praxis des metta, wobei der Meditierende sich darauf fokussiert Wohlwollen und Fürsorge für alle lebenden Dinge zu entwickeln. Diese Übung steigert die Empathie indem sie die Fähigkeit Gesichtsausdrücke lesen zu können verbessert. Auch wird die Fähigkeit, positive Gefühle durch Mitgefühl für Andere zu erzeugen gesteigert. Das hat zur Folge, dass wichtige persönliche Ressourcen wie Selbstliebe, Selbstakzeptanz, Unterstützung und Selbstwirksamkeit gestärkt werden. Vernetztes Denken, verbesserte Umweltwahrnehmung, ein stärkerer Lebenssinn und ein geringeres Ego werden auch erwähnt.
- Meditation beugt sozialer Isolation vor. Eine Studie, publiziert in der American Psychological Association, stellte fest, dass schon wenige Minuten Meditation starke Gefühle der Verbundenheit auslösen. Probanden könnten sich eher auf neue Menschen einlassen und empfanden die Begegnungen öfter als positiv.
- Meditation stärkt das Mitgefühl und verringert Sorgen. Nach einem 9-wöchigen Compassion Cultivation Training (CCT) zeigten die Untersuchten signifikante Verbesserungen im Hinblick auf ihr Mitgefühl gegenüber Anderen, ihre Fähigkeit Mitgefühl annehmen zu können und ihre Fähigkeit Selbstmitleid zu empfinden. Die Sorgen der Teilnehmer gingen zurück. Gefühl wurden weniger unterdrückt.
- Achtsamkeitsmeditation verringert Gefühle von Einsamkeit
- Meditation reduziert Frustessen („emotional eating“)
Unsere Beziehungen sind bereichernd und belastend zugleich. Meditation kann helfen, unsere Beziehungsdynamik zu überprüfen und Konfliktauslöser zu entschärfen. Das entlässt uns nicht aus der harten Arbeit, dies umzusetzen.
Euch einen schönen Freitag und einen guten Start ins Wochenende.
Ein Gedanke zu “Meditation-Info-Week – Part IV – Meditation und Beziehungen”
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