2012 hab ich an einem riesigen IT-Projekt mitgewirkt. Komplex, chaotisch, wenig Ressourcen. Normal also. Wir hatten mit dem Kernteam ein Krisen-Meeting. Nichts ging mehr.
Und dann kam der Projektleiter und sagte. „Löst euch von der Vorstellung, dass hier irgendetwas knapp ist. Wir haben unbegrenzte Ressourcen, unbegrenzte Energie. Kein Limit.“.
Der Gedanke sollte mich Jahre beschäftigen.
Im Endeffekt dreht es sich um die eine Frage: „In einer Welt ohne Begrenzungen, wo Du alles hast, was Du brauchst und alles möglich ist… was würdest Du JETZT TUN?“.
Nimm Dir einen Moment. Schließe Deine Augen und betrachte dein Idealbild eines inspirierten, erstrebenswerten Lebens. In Full-HD mit der tollsten Handlung, so wie Deinen Lieblingsfilm.
Wer ist in diesem Bild? Wer ist der Star, der Protagonist? Meistens Du, oder?
Du bist der Held, die Heldin, der Bösewicht, der Idiot. In Deinem Kopfkino ist alles erlaubt. Rollenspiele erwünscht. Du erfindest das Bild. Du kannst es steuern.
Du bist Regisseur und Produzent in Personalunion. Jede Haupt- und Nebenrolle ist mit dir besetzt. Du kannst Dir aussuchen, wer Du wann bist. Es liegt an Dir… Klick, full control (Film von Adam Sandler).
Die Antworten „Nix.“ und „Genau das, was ich gerade mache.“ sind da eher selten.
Jeder von uns hat Herzenswünsche und Vorstellungen von einem perfekten Leben. Emotion und Imagination spielen zusammen. Ein Gesamtbild entsteht. So eindringlich, so fassbar, so real. So ideal.
Und genau da liegt das Problem!
Das Problem an Living your Dream, Imagination, Visualisierung, an Selbstbildern und der New-Age Version des Gesetzes der Anziehung liegt immer darin: du gehst in Widerstand zu dem was ist!
Vision Boards werden immer beliebter. Und sehr, sehr selten steht darauf „Selbstliebe“ oder „Weltfrieden“. Es ist eher mein Auto, mein Haus, meine Traumfrau, meine Weltreise.
Soll das das Ziel Deiner persönlichen und spirituellen Entwicklung sein? Mehr Zeug?
Warum lässt Du nicht lieber zu, dass Du jedes Bild von Dir verlierst, dass Du Dein Leben nicht als Film oder Theaterstück begreifst. „Mache Dir kein Bild von Jemandem, den Du liebst.“ sagte Max Frisch. Nun, das schließt optimalerweise Dich selbst ein.
Warum lässt Du nicht zu, dass Du Dich im Moment mit Allem, was da ist, erlebst. Mit all der Freude, all der Traurigkeit, all der Wut, all der Verzweiflung.
Warum lässt Du nicht zu, dass sich Dein Leben synchronistisch entfaltet, statt immer die nächste Selbsterkenntnissau durchs Dorf zu treiben.
Umarme, was da ist. Umarme das Negative in Deinem Leben. Umarme Deine Herausforderungen.
All das dient Deinem Wachstum.
Wenn Du dauernd manifestieren willst, was Dein kleiner Verstand, Dein kleines Tagesbewusstsein denkt zu wollen, wenn Du dauernd mit Deinem Traum beschäftigt bist, dann verpasst du so viel vom dem, was gerade wirklich passiert. Das ist Verdrängung auf höchstem Niveau.
Führe Dir mal die Größenverhältnisse vor. Bewusstsein zu Unbewusstes. 1:1.000.000. Wenn Du also mit einem bewussten Wunsch etwas manifestieren möchtest, dann ist das etwa so, also würdest Du dich mit einem Löffel Lebensmittelfarbe an die Nordsee stellen, ihn hineingießen und rufen „Werde grün!“.
Das Leben, das Schicksal, das Universum oder Gott kennt Deine Wünsche bereits. Und jede Erfahrung ist ein Schritt auf Diesem Weg. Die Antwort liegt im Leben selbst. Im ganz Kleinen, im Alltäglichen.
Überall ist Magie. Jeder, der uns begegnet ein Lehrer. Deswegen sind wir hier. Um zu leben, in der direkten Erfahrung. Als Spiegel all dessen, was in uns ist.
Lebe Dein Leben, dann wachst Du in Deinem Traum auf!
Ansonsten steht am Ende im Zeugnis: „Er/sie hat sich stets strebend bemüht…“. Das will ja keiner :-). Zur Tat Freunde.
Und lest mal dazu noch die Artikel, wenn es euch gefallen hat (Gehirn, Sinn und Meditation, Bilderberg).
Namasté
Euer Benjamin
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