Sinnsuche, wohl die am häufigsten durchs Dorf getriebene Sau im Universum. Was fasziniert uns so daran? Ist Sinnsuche hilfreich? Oder erschwert die Suche das Finden dessen, was wir für uns erstreben?
Du hast wahrscheinlich Dutzende Artikel oder Bücher und vielleicht auch meine Beiträge zum Thema „Was ist Sinn und Zweck unseres Lebens und wie finde ich beides?“ gelesen.
Letztendlich steckt hinter der Frage nach dem Sinn, nach dem Lebenszweck immer das einfache Bedürfnis „Was fang ich eigentlich mit meiner Zeit hier an? Was kann ich in diesem Leben tun, was für mich Bedeutung hat, was wichtig ist, was mich befriedigt?“. Was das ist kann ich nicht für Dich beantworten. Es kann was Großes sein, oder was ganz Banales.
Hier sei gefragt. Wie viel machen wir am Tag wirklich bewusst? Was hat wirklich Sinn für uns als Einzelnen? Wie oft machen wir Dinge „nur“ weil wir sie schon immer so gemacht haben, weil es von uns so erwartet wird, weil wir sie so gelernt haben? Aufstehen, Kaffee, Frühstück, Pendeln, Arbeit… Der Franzose sagt dazu „Metro, boulot, dodo.“. Metro, Arbeit, Schlafen. Viel Alltägliches ist Routine, und das ist auch gut so. Viele unserer Erfahrungen und Begegnungen spielen sich im kleinen Kreis unserer Kollegen, Familie und Freunde ab. Das ist vertraut, das ist gut. Ist es jetzt wirklich so wichtig, dass all das Sinn ergibt? Ergibt sich der Sinn vielleicht nicht eher aus dem Bedürfnis im Nachhinein sich selbst eine Geschichte darüber erzählen zu können, wie der letzte Tag, das letzte Jahr so war?
Hier mal eine andere Perspektive auf das Thema. Einfacher und basaler. Egal wer wir sind oder wo oder wie wir leben vereint uns die Suche nach Glück und Freude.
Das ist es! Glücklich zu sein. Das ist der gemeinsame Nenner.
Das ist jetzt wirklich keine Neuentdeckung. Logisch. Denn glücklich zu sein ist leicht gesagt, aber doch schwer getan. Schaut euch unsere Gesellschaft an. Materieller Überfluss, keine Not, sehr sehr viele Optionen für sehr sehr viele Menschen. Ihr wisst selbst, dass das nicht unbedingt glücklich macht. Stichwort Burnout und Co. Komplexität und Wahlfreiheit kann überfordern. Also wer ist glücklicher? Der moderne, westliche Mensch oder der Bauer in Afrika, der 16 Stunden auf dem Feld steht, weil es sonst nix zu essen gibt? Wir werden es nie wissen, und es ist auch nicht wirklich wichtig. Was zählt ist die eigene Perspektive.
Worum es mir mit der Analogie geht ist der Punkt. Macht uns die Fähigkeit und Freiheit intellektuell und philosophisch nach Sinn zu suchen wirklich glücklicher? Oder entfaltet sich Glück und Sinnhaftigkeit mehr aus einem direkten, kopflosen und unmittelbaren Erleben im Hier und Jetzt, das heute so schwer zu finden ist?
Glück ist keine Kopfsache. Glück ist ein Gefühl. Und die rohe Emotion dahinter ist Freude. Und da steckt das Problem. In uns selbst. Glück und Freude sind für viele von uns die Süßigkeiten in der emotionalen Ernährungspyramide. 3 Stunden Lachen, dann ist es aber gut. Glück empfinden und teilen. 2 Stunden, dann aber wieder ran. Wie oft haben wir den Satz gehört oder gesprochen: „Jetzt kommt der schon wieder grinsend zur Arbeit. So glücklich, das geht doch allen auf den Sack. Das kann doch gar nicht sein. Da ist doch was falsch.“.
Glück und Freude sind nie von Dauer bläute man uns ein. Ist das so?
Für mich erwächst Freude aus dem Moment. Aus dem Hier und Jetzt. Atmen, fühlen, Sein. Keine störenden Gedanken. Fokus. Tiefe Verankerung in dem was gerade ist und ansteht. Kein Plan, keine To-Dos, keine Agenda. Einfach Freude. Völlig grundlos und sinnlos. „Spaß an der Freude“ sagt man dazu im Rheinland.
Dieses Sein im Hier und Jetzt, dieses Baden in der Quelle von Freude und Glück ist erlernbar und kultivierbar. Und es ist irgendwann etwas, was nicht mehr weggeht. Klar bist du immer noch wütend und traurig. Klar dampft manchmal die Scheiße. Aber der Unterschied ist, im Hintergrund ist die Quelle immer da.
Hintergrundsglück nenne ich das. Unsere Kinder machen uns das vor. Jeden Tag. Ergibt das für ein Baby einen Sinn, wenn es 3 Stunden auf einem Löffel rumkaut (und die 50 Spielzeuge für viel Geld ignoriert)? Garantiert nicht. Aber die Freude und Befriedigung ist klar sichtbar.
Ein paar praktische Gedanken. Ich persönlich finde viel Freude darin, dass zu vereinen, was ich gut kann, was ich will und was ich mit anderen teilen kann. Geben ist seliger denn Nehmen, und etwas gemeinsam mit Anderen zu tun finde ich persönlich am Schönsten. Ko-Kreation. Was mir auch viel Freude gibt ist der pure Kontakt zu anderen Menschen. Arbeit, Parties, Stadion, Festival. Gerade in meinen Workshops gibt mir das viel. Dann ist da meine große Freude an „mindless repetitive tasks“. Routiniert, rituell, fast schon automatisch immer dasselbe zu tun finde ich großartig. Pure Meditation.
Viele Menschen finden in der Herausforderung große Lebendigkeit und Freude. In der Inszenierung des eigenen Handelns.
Meditation hat mir geholfen meinen Geist abzuschalten und mich im Hier und Jetzt zu verankern. Mein Erleben ist häufig unmittelbar und freudig. Das ist alles, was ich brauche. Denn von diesem Ort grundloser Freude, vom reinen Sein, von der reinen Präsenz fließt ein Handeln, das dem entspricht und meine Freude, mein Glück nur verstärkt. Das ist für mich der Sinn. Jetzt sein. So viel ich will, so lange ich will. Alles andere entfaltet sich, synchronistisch, von Innen nach Außen.
Durch dieses Nichts-Tun erreichst Du am Meisten. Und das ist auch der Punkt, wo die meisten Menschen mit denen ich rede aussteigen. Einfach so sein, und der Rest ergibt sich? Das widerspricht unserem üblichen Modus doch zu sehr.
Aber es funktioniert. Sehr gut sogar.
Vielleicht besteht der Sinn des Lebens darin ihn zu verlieren. Und damit jede intellektualisierte Vorstellung von uns Selbst und über die Welt. Damit etwas anderes Platz hat.
Pures Sein.
Existenz im Hier und Jetzt.
ICH BIN.
Das ist Meditation.
Euer Benjamin
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Hi Erika. Das ist ein langer Weg. War es bei mir auch. Ich finde auf dem Weg ins unmittelbare Selbsterleben begegnet man ja jedem Widerstand, jedem Glaubenssatz („Hast du nicht verdient“), jeder Blockade, jedem alten Muster. Das einfach da sein zu lassen und sich zu vergegenwärtigen, dass das alles eigentlich gar nicht da ist, das ist irgendwie wichtig. Ich hatte da einen guten Lehrer.
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Lieber Benjamin. Einfach Sein – ist auch meins. Es war ein langer Weg bis hierher. Und wenn ich heute auf die Frage „was hast du gemacht?“ mit „nichts“ antworte, und dabei zufrieden bin, ernte ich Unverständnis und höre oft: “ du könntest so viel machen und erreichen!“. Einfach Sein – im Jetzt und Hier, ist gar nicht so einfach.
Danke dir für deinen Beitrag. Lieber Gruss Erika
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