Feraye von insidetripsite hat kürzlich mit voller Wortgewalt eine Lanze für die Selbstliebe gebrochen und eine Blogparade zum Thema gestartet. Es ist schwierig, zum Thema bullshitfreie Beiträge zu finden. Verflachende Mantras zuhauf: „Du musst Dich einfach mehr selbst lieben.“.
Musst. Genial. Oft kommt da außer Kalendersprüchen nicht viel rum.
Was ist Selbstliebe für mich? Selbstliebe ist, in meiner Erfahrung, vor allem bedingungslose Selbst-Annahme. Ein bedingungsloses Mit-Sich-Präsent-Sein. Sie umfasst nicht nur das innere Kultivieren von Liebe und Freude, sondern auch, wenn nicht vor allem, Hingabe an den eigenen Schatten. Bevor ich mich nicht voll und ganz durchfühle, nackt und verletzlich in meiner Schuld, Scham und Traurigkeit, kommt eins zu kurz: das Mit-Sich-Präsent-Sein. Das Durchfühlen des ganzen Erfahrungsspektrums menschlicher Existenz. Das ist für mich der Kern von Selbstliebe… Präsenz. Ich hab vor längerer Zeit mal einen etwas anders gelagerten Post dazu geschrieben. Ihr findet ihn hier.
Feraye war so nett, mir ein paar persönliche Fragen mitzugeben.
Also gehen wir des Pudels Kern mal auf den Grund.
Was liebst du an Dir?
Ich übernehme sehr konsequent Selbstverantwortung. Ich bleibe bei mir und wende den Blick nach Innen. Mein Weg ist vor allem Meditation. Ich erlebe mich über den harmonischen Gleichklang, oder die wilde Dissonanz guten Jazz, von Empfindung, Gefühl, Emotion, Ausdruck, Wahrnehmung und Gedanken. Das ist für mich der Kern von Hingabe. Und Hingabe ist für mich der Weg zu wahrer Selbstliebe. Als solches ist Selbstliebe eher eine Umschreibung von Etwas als ein fester Zustand. Sie bleibt, bis auf wenige kostbare Momente, unvollkommen und unvollendet. Nightwish singen in Ocean Soul „Losing emotion, finding devotion.“. Dat isset.
Wie kultivierst du Selbstliebe im Alltag oder wie stellst du es dir in Zukunft vor?
Da fallen mir zwei Aspekte ein. Erstens: Im Alltag praktiziere ich Selbstliebe durch Meditation und Shaolin-Kampfkunst. Das zentriert mich, hält mich in meiner Mitte, erdet und verankert Präsenz. Zweitens, ist Selbstfürsorge für mich ein wichtiger Teil von Selbstliebe. Mein Tag ist sehr strukturiert und ritualisiert. Das beginnt mit meinem Morgenritual aus Körperarbeit und einer Kurzmeditation, geht weiter mit Arbeiten, Hausarbeit etc.. Ordnung ist für mich sehr wichtig. Ist alles am rechten Platz? Das spart Zeit und gibt Freiheit. Ich kann mit geschlossenen Augen durch die Wohnung gehen und finde Alles. Ich automatisiere so viele Alltagspflichten und bleibe fokussiert. Das macht den Kopf frei und vermeidet Stress durch Aufschieberitis. Ich beende den Tag mit Meditation und halte mich an einen festen Schlafrhythmus. Selbstfürsorge ist für mich der praktische Teil von Selbstliebe. Wenn ich mich von Selbstliebe erfüllt fühle aber sonst weltentrückt und chaotisch durchs Leben gehe fehlt es mir, von außen betrachtet, an Verständnis und Konsequenz.
Was machst du an Tagen, an denen so ziemlich alles einfach nur schwer fällt?
Ich lass das einfach so stehen. Es ist ok, Widerstände in sich zu fühlen. Ich registriere das und mache einfach weiter das, was so ansteht. Ich hab auch kein Problem damit, mich mal ein paar Tage hängen zu lassen, Prime anzuwerfen, zu lesen und zu schlafen. Mir ist bei dem Thema wichtig, das nicht verkopft anzugehen, irgendwelche Annahmen zu treffen warum das so ist, sondern im Gefühl zu bleiben. Dadurch schenke ich mir selbst Aufmerksamkeit. Schwere und Widerstände werden so schnell zu Wegweisern statt nervigen Störfaktoren, die es „Wegzumachen“ gilt.
Was hast du dir heute Gutes gegönnt?
Es ist gerade mal 8:56 Uhr. Die Antwort ist daher Kaffee.
Was war heute dein Kompliment an dich?
„Benjamin, super, dass Du endlich diesen Artikel zu Ende schreibst.“
Was konntest du bereits an dir annehmen?
Eine Menge. Durch zehn Jahre schwerer Krankheit war das erst überlebenswichtig und dann der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Ein wichtiger Bestandteil der Heilung war die Arbeit mit meinem eigenen Schatten. Ich arbeite seit fünf Jahren gestalttherapeutisch. Das ist vor allem Arbeit mit Emotion ohne zu qualifizieren. Vieles einfach so wie es ist stehen zu lassen. Was mir in dem Prozess echt schwer fiel anzunehmen war der signifikante spirituelle Anteil meiner inneren Arbeit. Mein innerer Skeptiker hat noch lange versucht sich Kontrolle vorzumachen. Das konnte ich mehr und mehr loslassen. Das ist für mich Akzeptanz. Wahrzunehmen was ist ohne zu denken. Laufenlassen ohne zu kontrollieren. Und zu vertrauen wohin Instinkt und Intuition mich führen. Vieles im Leben ist „Sit back and enjoy the ride.“. Wir machen dann eine Story draus, aber in Wirklichkeit ist es eine Erfahrung von Jetzt, Jetzt, Jetzt, Jetzt…
Was mir gerade schwer fällt anzunehmen ist die große Kraft, die in mir gewachsen ist und der Mut, diese auch schöpferisch in die Welt zu tragen. Die Krankheitsphase steckt mir da noch in den Knochen. Die Angst „Schaff ich das.“, „Ist es sicher.“.
Deine Liebeserklärung an dich?
Ich bin kein Suchender mehr. Ich bin angekommen an diesem magischen Ort in mir selbst der immer ruht und erlebe mich selbst und mein Leben als eine Entfaltung meiner inneren Welt. Von Innen nach Außen. In vielen Jahren Arbeit ist das mein größtes Geschenk, meine Liebeserklärung, an mich selbst. In dieser Stille zu ruhen und zu verweilen gibt mir die Gnade, die neutrale magnetische Kraft göttlicher Liebe zu erfahren. Ich werde das nie wieder verlieren in diesem Leben. Das macht mich glücklich.
Was auch immer du gerne teilen möchtest!
Etwas mit anderen teilen ist für mich ein Akt von Liebe und Selbstliebe. Es geht mir dabei darum, der Emotion Ausdruck zu verleihen (so wie wir es in unseren Blogs tun) und im Kontakt in Handlung zu übersetzen.
Practising what you are preaching. Because practice makes perfect.
Ohne den Part, die Umsetzung im eigenen Leben, und die Teilhabe anderer daran, bleibt Selbstliebe unvollendet.
Also, lasst uns teilen Ich lade Dich herzlich dazu ein, bei dieser Blogparade mitzumachen.
Erzähle mir…
- Was liebst du an dir?
- Wie kultivierst du Selbstliebe im Alltag oder wie stellst du es dir in Zukunft vor?
- Was machst du an Tagen, an denen so ziemlich alles einfach nur schwer fällt?
- Was hast du dir heute Gutes gegönnt?
- Was war heute dein Kompliment an dich?
- Was konntest du bereits an dir annehmen?
- Deine Liebeserklärung an dich?
- Was auch immer du gerne teilen möchtest!
So geht’s…
Schreibe einen Beitrag zum Thema und verlinke in deinem Artikel diesen Artikel. Hinterlasse außerdem hier auf der Seite einen Kommentar mit einem entsprechenden Link zu deinem Beitrag, damit ich deinen Artikel nicht verpasse! Die Blogparade startet heute und endet nie. Die Parade ist auch gelistet auf Blogparaden.de.
Ich lade, ganz persönlich, Luisa Mayr und Jacqueline von jackyswelt ein, die Fragen dieser Blogparade aus ihrer Feder zu beantworten.
Möge die Macht mit euch sein!
Benjamin
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The Mellowmind Experience – Meditation für Jeden
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Fantastisch Benjamin – du hast mich mal wieder geflasht!! 😀 Hingabe, Annahme, Verantwortung, Fürsorge, Shadow work… Wunderbar im hier und jetzt immer wieder aufs Neue am praktizieren… Das ist ein guter Weg zur Selbstannahme – riesen danke dafür und deine Offenheit. Möge die Macht mit dir sein ❤ LG, Feraye
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And with you. Always.
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