„Solange sich ein Mensch einbildet, etwas nicht tun zu können, solange ist es ihm unmöglich, es zu tun.“ – Baruch de Spinoza
Können und Wollen.
Wenig hat mich in den vergangenen Jahren mehr beschäftigt als diese unglaublich wichtige Unterscheidung.
Für alle von uns ist es wichtig, Kraft und Drive für die Dinge zu haben, die uns wichtig sind. Nun ist unsere Kraft kein Akku der morgens voll ist und abends zwingend leer sein muss. Kraft ist mehr ein „Ich kann. Ich hab Bock. Lass was machen.“: Du kannst schwermütig im Office Zahlen herumschieben. Langweilig. Keine Kraft. Dann kommt ein Kollege und sagt: „Lass Mittagessen. Heute ist Burgertag.“. Zack, ist die Lebensfreude wieder da.
Es sind wirklich sehr oft ganz einfache Dinge, die uns Kraft, Freude und Selbstbewusstsein geben. Ein Lächeln, ein Lob, der Abschluss einer Arbeit, Stolz, ein bisschen Schokolade.
Was auch immer es ist, wir bemerken es oft nicht. Oder zumindest weniger als den Druck, die Erwartungen und Negativität Anderer. Darauf liegt oft der Fokus, auch aus Selbstschutz. Wir sind schon völlig zu, dann kommt noch eine „Anforderung“ oder ein „Termin“ (so spaßig es auch ist, oft sehen wir das so). Wir schauen uns unser Energielevel an und wehren ab:
- Ich kann nicht, ich muss nachher noch was machen…
- Ich kann nicht, ich bin total platt
- Ich kann nicht, ich hab das noch nie gemacht
- Ich kann nicht, fill in the blanks…
Dabei gehst Du mehr und mehr aus Deiner Kraft. Abgrenzung ist das eine, Bewusstsein für eine Ruhepause auch. Aber oft wird das „Ich kann nicht“ zur Gewohnheit und das Hamsterrad wird mit jedem Tag repetitiver und eintöniger.
Wollen wir das wirklich. Oder ist es mehr Schutz. Erwartungsmanagement: „Wer nix erwartet, der gewinnt.“.
Falscher Satz.
Sprache, Denken, Wirklichkeit. Schönes Triptychon. Jedes Mal, wenn Du pauschal sagst „Ich kann nicht“ aktualisierst Du diese Selbstannahme in Dir. Irgendwann kannst Du es wirklich nicht. „Ich kann nicht“ ist in seiner Bedeutung ungefähr so differenziert wie das Wort „Problem“. Es kann vieles heißen:
- Ich kann nicht, weil Du wirklich nicht kannst. „Kannst Du eben vorbeikommen?“. „Nein ich bin im Urlaub.“. Manchmal sind Dinge einfach nicht so möglich wie gedacht. Kommt allerdings relativ selten vor. Wille, Zeit und Ressourcen machen vieles dann doch möglich.
- Ich kann nicht, weil Du denkst Du kannst es nicht.
- Ich kann nicht, weil Du die Möglichkeit noch nie in Betracht gezogen hast.
- Ich kann nicht, weil Du fest und im tiefsten Kern Deines Wesens davon überzeugt bist, es nicht zu können.
- Ich kann nicht, weil Du nicht willst…
Ahhhhhh, Du willst eigentlich nicht.
Schwer zu kommunizieren. „Kommst Du am Sonntag zum Kindergeburtstag.“, „Nein, ich will meine Ruhe haben. Das ist mir zu laut.“. Schwierig. Schwierig. Du könntest sagen „Ich kann nicht, weil ich muss noch meine Oma besuchen.“.
Was macht das mit Dir?
Erstens bist du unehrlich. Gegenüber einem lieben Menschen und Dir selbst. Das führt immer zu Scham- und Schuldgefühlen. Vor allem weil der Andere ohnehin weiß, es ist eine Ausrede. Nur spricht es keiner an. Der „Ich-kann-nicht-Verschwiegenheits-Pakt“ ist schließlich eine Grundlage unserer Kommunikation. Zweitens gehst Du aus Deiner Kraft. Ein weinerliches, unehrliches „Ich kann nicht“, dann noch gepaart mit einem „Muss“ oder „Soll“.
Wie fühlt sich das an?
Probier es doch mal mit „Ich will nicht“. Und sei es erst mal nur gegenüber Dir selbst. Du bist ehrlich, du grenzt dich selbstbewusst ab, Du achtest auf Deine Bedürfnisse. Das ist Dein Recht. Kommuniziere vernünftig und Du fühlst Kraft, Selbstbewusstsein und Entschlossenheit in Dich strömen.
Die Unterscheidung ist umso wichtiger, wenn Du in einer dauerhaften Opferrolle bist.
Du warst lange krank?
Dein Partner hackt immer auf Dir rum?
Du bist immer noch alleine?
Vielleicht willst Du krank sein? Vielleicht willst Du untergebuttert werden, weil Dir Konfrontation zu anstrengend ist? Vielleicht willst Du alleine sein? Denk mal drüber nach. Klar zu sagen „Das will ich, das will ich nicht“ schafft Klarheit und beseitigt jegliche Ambivalenz.
Es ist nur eine Entscheidung. Drei Worte. Nein kommt vor Ja.
„Nein, ich will nicht.“. Ah, schon viel besser als nicht können.
„Ja, ich will.“. Der schönste Satz im Universum. Und der sollte immer von Herzen kommen und bindend und sehr ernst gemeint sein. Deswegen erstmal Satz 1 üben.
Namasté meine Brüder und Schwestern
Benjamin
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Cooler Artikel! Viele schreien nach Wahrheit nur wollen es die wenigsten hören geschweige denn aussprechen. Wie in deinem Kindergeburtstag Beispiel hatte ich gerade die „Party des Jahrhunderts“ mit absolut ehrlicher Erklärung abgesagt, und war letztendlich der allerletzte Buhmann. Die Masse ist dann doch beleidigt und hätte gern bitte schön eine artige und heuchlerische Ausrede um nicht so vor den Kopf gestossen zu werden.
Lange Rede, kurzer Sinn; denn ich will nicht bin ich übelst am üben. Von daher… Ja, ich will – Ehrlichkeit! 🙂
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„nicht weil etwas schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig“ (Seneca).
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