Checkt meine Top-10 Liste am Ende.
„Wer bin ich und wenn ja wie viele?“ titelte Richard David Precht vor einigen Jahren. Wir denken uns oft als ein geschlossenes Selbst.
Aber sind wir mal ehrlich, jeder von uns kennt mindestens ein Alter Ego. Die abenteuerlustige Seite und die vorsichtige Seite. Das ich, dass sofort 10 km laufen will, und der innere Schweinehund der 5 Minuten später die Chipstüte aufreißt. Wir sind also viele. Ein inneres Team, meist ohne Teamleiter, und die einzelnen Spieler wechseln sich im Hintergrund ab, ohne das wir es manchmal merken.
Jeder von uns kennt den Neinsager in sich.
Das ist erstmal nichts schlechtes. Der Zweifler in uns ist ein guter Anwalt des Teufels und hilft uns Risiken vor Entscheidungen klar einzuschätzen und zu überprüfen, ob wir etwas wirklich wollen.
Doch dann gibt es auch noch einen anderen Neinsager. Der innere Nörgeler, Jammerer und Straßenschläger, der uns immer wieder einprügelt „Das kannst Du nicht“, „Das geht nicht“, „Das bist Du nicht wert.“. Es würde mich wundern, wenn Du in Deinem Leben noch nie mit ihm zu tun hattest.
Der Nörgeler-Neinsager ist ein Sprachrohr für etwas, was tief in jedem von uns steckt: selbst-begrenzende Glaubenssätze.
Ganz tief vergraben, fast unbewusst ruhen Sie in uns. Sie stammen fast alle aus (früh)kindlichen Erfahrung und wurde dann später durch Erziehung, Schule, Freunde, Familie etc. verstärkt. Das geschieht ganz automatisch. Es vererbt sich eher, als das es bewusst eingepflanzt wird. Gleiches kommt zu Gleichem und schwupps ist das Zeug fest installiert. In der Gestalttherapie nennt man das „Introjekte“, also Einpflanzungen.
Diese selbst-begrenzenden Glaubenssätze bestimmen zum großen Teil unser Denken, und vor allem die Grenzen unseres Denkens. Wahnsinn, welche Software da im Hintergrund läuft.
Hier mal eine Liste der Top-10 Nörgeleien Deines inneren Neinsagers…
- Ich bin zu alt… um mich zu ändern, etwas Neues zu lernen, mich neu zu verlieben…
- Ich bin nicht klug genug… um zu studieren, diesen Job zu machen, zu schreiben…
- Ich bin nicht gebildet genug… um mitzureden, in die Oper zu gehen…
- Wenn ich was versuche, versage ich…
- Um mehr aus etwas zu machen, muss ich erst welches haben
- Ich hab doch schon alles probiert!
- Das zu wollen ist selbstsüchtig und egoistisch! Das ist ein ganz Schlimmer. Das Erkennen und Befriedigenwollen von Bedürfnissen löst sofort eine Schamreaktion aus. Egoisten werden sofort sanktioniert. Alle halten sich gegenseitig klein. So funktioniert Religion.
- Ich verdiene das nicht!
- Mein Wille ist nicht stark genug!
- Alles Gute auf der Welt ist doch schon längst vergeben.
Puh, also wenn das Gesetz der Anziehung stimmt, und Gedanken Realität erschaffen, dann sollten wir uns also schnell dran machen unsere negativen Glaubenssätze aufzudecken.
„Ich verdiene es nicht“ ist meine größte Baustelle. Vieles Gute in meinem Leben kommt nicht richtig in Schwung, weil ich da festhänge. Wie ist das bei euch und wie seht ihr die Rolle solcher Glaubenssätze?
Have a great week
Euer Benjamin
photo credit: Don Miguel Ruiz There is only one way to change our story, and that is by changing what we believe about ourselves via photopin (license)