Es gibt einen Satz von Paolo Coelho, den will ich euch mitgeben (frei zitiert): „Der einzige Guru ist das Leben.“.
Ob es jetzt dieser Satz war oder meine gewaltige Skepsis – ich hab selten das Verlangen nach einem Mr. Myagi, einem Guru oder „erleuchteten Lehrer“ verspürt. Selten, weil wenn es schwierig und unübersichtlich wird hätte ich auch gerne einen Obi Wan oder Meister Yoda gehabt.
Selbst als ich 2012 begann mich aktiv und dauerhaft mit Esoterik und Spiritualität zu beschäftigen mied ich lange die „Szene“. Grund dafür war folgende Feststellung: ich weiß nicht, woran es liegt, aber in der deutschen spirituellen Szene gibt es ziemlich viele Idioten. Falsche Fuffziger, die dafür sorgen, dass ernsthafte Anbieter große Problem haben zu den Menschen durchzudringen, die von Meditation und Ähnlichem profitieren könnten. Viel New Age, wenig Substanz.
Im angelsächsischen Raum scheint mir das besser zu sein. Deshalb beziehe ich daraus 90 % meiner derzeitigen Meditationen (für die eigene Fortbildung) und konzeptionell-spirituellen Inspirationen. Die Jungs und vor allem Mädels da drüben sind viel geerdeter, viel praxisorientierter als die pathetischen Schwulstbacken, die 55-jährigen Frauen Geld aus der Tasche ziehen.
Soviel zu nicht urteilen :-). Musste mal raus.
Was ich in voller Ernsthaftigkeit sagen will ist: der explizit spirituelle Weg (weil spirituell ist Jeder) kann trügerisch sein. Manchmal ist es schwer für den Suchenden zu differenzieren, wo harte Wahrheiten zu finden sind und wo Möchtegernweisheiten. Verirrungen sind Bestandteil des Prozesses, aber leider scheinen viele Leute in der Verirrung für längere Zeiten oder dauerhaft stecken zu bleiben.
Vielleicht steckt auch etwas in diese Dynamik der falschen Propheten und willfährigen Lämmer. Mir erschließt es sich nicht.
Ich habe mir gerade einen Vortrag über Astrologie angehört. In Substanz und Stil verkörperte das Audio alles, was mich eingangs so skeptisch und vorsichtig gegenüber Spiritualität machte. Das Audio war Folklore, Entertainment. Es ging nur darum, den Leuten zu erzählen, was sie hören wollen.
Ich bekomme gerade dieses flaue Gefühl im Magen. Es macht mich sprichwörtlich krank, dass es so einfach ist Seelenfänger für die Durstigen zu sein und das Verlangen und Streben der Menschen in einem Netz aus Marketing und falschen Versprechen gefangen zu halten.
Was ist es, dass es uns so leicht macht, uns zu unterwerfen statt selbst die Tiefen der eigenen Wahrheit zu ergründen? Ersetzen wir dann nicht nur ein extern motiviertes Glaubenssystem durch ein anderes?
Ich fühle mich verpflichtet, das mit euch zu teilen, auch wenn es nur dazu dient, mich selbst zu erleichtern.
Meine Frau hat mir 2013 ein Buch geschenkt: „Schatten auf dem Weg“. Ein spirituell sehr erfahrener Mensch warnt darin Andere, die ihm nachfolgen, vor falschen Propheten. Das Buch hat mich geheilt, und viele Illusionen über Spiritualität zerstört.
Wenn ich über meine eigene Spiritualität nachdenke, dann versuche ich folgendem Prinzip zu genügen: „Was muss ich tun, damit mein 25-jähriges Ich zugehört hätte?“ (bin jetzt 37). Was hätte Vergangenheits-Barney dazu bewegt Antworten abseits der gut befahrenen Straßen zu suchen? Wie baue ich eine Brücke zu den Skeptikern?
Ich bin dabei es rauszufinden. Ich werde besser darin Spiritualität und Meditation für Jeden zu erklären. Warum?
Weil ich den Anspruch mir selbst gegenüber habe, dass meine spirituelle Erkenntnis Herz UND Hirn beinhalten muss. Damit eine Wahrheit wahr ist muss sie allen Ansätzen genügen: spirituell, emotional, physisch und geistig. Wie kann denn etwas wahr sein, wenn das Verständnis dieser Wahrheit nicht vor allen uns gegebenen Erkenntniswegen besteht?
Ich begreife es mehr und mehr als meine persönliche Mission, die Wahrheit nicht nur zu fühlen, sondern auch zu kennen. Aus dem kleinen „wissen“ wir so das große „WISSEN“. „Nicht denken, WISSEN.“ ist die orthographisch korrekte Darstellung des berühmten Morpheus-Zitats aus der Matrix.
Aber was ist das, der Sitz dieses WISSENS? Dem Teil, der die emotionale Wahrheit des Herzens begreifen und interpretieren kann, dem Teil der die Sinfonie unserer Empfindungen, Gefühle und Gedanken in Einheit und als Ganzes erschließt.
Der spirituelle Engländer nennt es „Higher Mind“. Der Psychologe das Unbewusste. Carl Gustav Jung das Kollektive Unbewusste. Egal was es ist, aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur schließen, dass es viel mehr Bewusstseinsebenen in uns und vielleicht sogar über uns hinaus gibt.
Egal was es ist, dort liegt die Rechenleistung, die es uns ermöglicht, instinktiv, intuitiv und intellektuell zu begreifen welches Meisterwerk wir sind und wie das Alles mit der Welt um uns herum, dem Sinn des Lebens und dem Schicksal allen Seins zusammenhängt.
„Erkenne Dich selbst, und Du wirst Gott und das Universum erkennen.“. Ein Satz der immer wieder neu durch die Zeiten hallt.
Ich wünsche euch eine schöne Woche
Benjamin
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http://sebpearce.com/bullshit/, war es der?
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Sehr schön gesagt! Neulich habe ich eine Seite entdeckt (die ich jetzt natürlich nicht mehr finde), die einen „New Age Generator“ hat. Der Autor hat dafür Reden von pseudo-religiösen Sprechern und Sektenführern digitalisiert und daraus kann man sich dann seinen eigenen „Sektenansatz“ verschwurbeln lassen. Göttlich! „Die Anhänger des großen Manatee-Wals“, war ein Beispiel. Frei nach dem Bausatz, verplante, nicht nachweisbare Behauptung und viel Selbstbeweihräucherung und irre Heilungsversprechung und schon bist du dabei. Erschreckend.
„Hör auf dein Herz, aber nimm dein Hirn mit.“, fällt mir nur dazu ein. Wobei du das viel schöner sagst. 😉
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