„Wenn Ihr einziges Werkzeug ein Hammer ist, werden Sie jedes Problem als einen Nagel betrachten.“
Das Zitat ist von Abraham Maslow. Den kennt jeder. Die Bedürfnispyramide ist von ihm. Was Menschen motiviert, und was Menschen außergewöhnlich macht hat er ein Leben lang untersucht. Selbstverwirklichung war ihm dabei wichtig. Er untersuchte das Thema philosophisch und psychologisch-empirisch.
Maslow erstellte daraus den „Steckbrief des Selbstverwirklichers“. Er hat dabei 10 Eigenschaften besonders betont, die ich in Summe gut finde, aber auch nicht uneingeschränkt teile.
- Klarere Wahrnehmung der Realität
Das bezog Maslow vor allem auf die Menschenkenntnis. Selbstverwirklicher erkennen das Echte und Richtige in sich selbst und Anderen. Sie beurteilen so ihre Rolle im großen Ganzen zutreffender und sind besser in der Lage „die verborgene Realität“, die Dinge hinter den Dingen zu erkennen. - Akzeptanz der eigenen Person
Selbstverwirklicher haben die begrenzenden Emotionen Schuld, Scham und Angst besser gemeistert als Andere. Sie erleben sie weniger extrem und machen ihr Handeln weniger davon abhängig. Dahinter steht eine große Akzeptanz der eigenen Natur. Nicht in Form von Selbstzufriedenheit, sondern Bewusstheit der eigenen Schwächen als Teil von sich selbst und Quelle von Motivation. - Spontaneität und Natürlichkeit
Selbstverwirklicher sind in ihrem Verhalten und in ihren emotionalen Reaktionen meist spontaner als Durchschnittsmenschen. Ihr Wesen ist von Schlichtheit und Natürlichkeit getragen. Ein Selbstverwirklicher trägt Konventionen wie einen Mantel, der sich leicht wieder ablegen lässt. Ethik steht vor Moral. Eigene Normen, individuell und autonom, sind vordergründig. Das Ergebnis ist nicht Beliebigkeit, sondern ein Set eindeutiger, gut reflektierter ethischer Grundsätze, die nicht zwangsweise dem gesellschaftlichen Konsens entsprechen. - Problemorientierung
Selbstverwirklicher sind problem- und nicht ich-orientiert. Nabelschau ist nicht ihr Ding. Selbstverwirklicher sind stark an der Problemlösung ihrer Mitmenschen orientiert. Sie haben meist eine Aufgabe im Leben, auf die sie einen Großteil ihrer Zeit und Energie verwenden. Problemlösungen werden dabei meist von ihren ethischen Prinzipien motiviert. Eine distanzierte „Über den Dingen stehen“-Geisteshaltung herrscht vor. Eine Selbstverwirklicherin strebt globale und langfristige Lösungen an. Große Fragen im Weitwinkel zu betrachten und für viele Menschen etwas zu verändern ist für sie sehr wichtig. - Objektivität und Bedürfnis nach Privatheit
Selbstverwirklicher empfinden Alleinsein als angenehm und schöpfen daraus Kraft. Sie begegnen den emotionalen Turbulenzen des Lebens unverhafteter und halten so ihr emotionales Gleichgewicht besser. Gelassenheit und Heiterkeit im Umgang mit Herausforderungen und Unglück sorgt für angemessene Reaktion. Selbstverwirklicher sind außergewöhnlich konzentriert, können aber auch auf Knopfdruck abschalten und die Außenwelt ausblenden (von mir: Meditation). Sie zeichnen sich durch hohes Verantwortungsbewusstsein und gute Selbstdisziplin aus. Es ist sehr schwierig einen solchen Menschen zu manipulieren. Ihr innerer Modus ist autonom. - Unabhängigkeit von Kultur und Umwelt
Selbstverwirklicher sind von einer Wachstums-, und nicht von einer Mangelmotivation, angetrieben und daher nur bedingt von ihrer Umwelt oder von anderen Menschen abhängig. Das erklärt die hohe Frustrationstoleranz und Stabilität dieser Menschen, selbst bei Schicksalsschlägen. Heute würde man sagen, sie besitzen eine außergewöhnliche Resilienz. - Ausgeprägte Beziehungsfähigkeit
Selbstverwirklicher sind in tiefere und wertvollere zwischenmenschliche Beziehungen eingebunden als andere Menschen. Sie sind zu einer intensiven Bindung und Liebe, weiterreichender Identifikation und einer radikaleren Aufhebung der Ich-Grenze fähig als andere Menschen. Nachteilig ist, dass diese Menschen sehr selektiv Bindungen eingehen und viel Wert darauf legen, dass sich das Umfeld auch selbst verwirklicht. Auch zieht der „Apostel“ Selbstverwirklicher gerne „Jünger“ an. Diese Beziehungen sind ihm zutiefst unangenehm. - Demokratische Charakterstruktur
Selbstverwirklicher sind in ihrer Charakterstruktur demokratisch. Sie sind allen Menschen gegenüber, ungeachtet Klasse, Erziehung, politische Überzeugung, Rasse oder Hautfarbe, freundlich. Sie nehmen äußerliche Unterschiede kaum wahr. Der Selbstverwirklicher geht Lernbeziehungen ein, unabhängig von Status. Respekt vor anderen Menschen und vor deren Können ist wichtig. Der Selbstverwirklicher sucht nicht die gesellschaftliche Elite, sondern die Elite des Geistes und des Könnens. - Ausgeprägte sittlich-ethische Sensibilität
Selbstverwirklicher sind stark ethisch motiviert. Maslow verweist darauf, dass man die Selbstverwirklicher noch vor wenigen Jahrhunderten als spirituelle Menschen bezeichnet hätte, die auf Gottes Pfaden wandeln. Ihre Ethik ist durchaus metaphysisch begründet, ihr Verhältnis zu Religion hingegen eher distanziert. - Anpassungswilligkeit
Selbstverwirklicher sind keine Konformisten. Konventionen sind Werkzeuge und nicht identitätsstiftend. Distanz und Abgrenzung gegenüber gesellschaftlichen Zwängen ist wichtig. Das zeigt sich auch in der Außendarstellung.
Ist das was für euch? Oder ist die Liste überholt, wenn wir die innere Weisheit berücksichtigen?
Reflektiert, kontempliert und meditiert einmal wo ihr bei jedem Punkt steht. Ich freu mich über Kommentare und Diskussion.
Have a great week!
Namasté
Euer Benjamin
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Hallo Benjamin,
mir gefallen viele Punkte auf der Liste auch und ich erkenne mich auch in eineigen wieder, was mir irgendwie ein gutes Gefühl gibt. Ich kannte Maslow zwar vorher schon, diese 10 Punkte aber noch nicht. Danke dafür, dass du sie mit uns geteilt hast. 🙂
Habe immer an mir gezweifelt ob ich wohl wirklich ein „selbstverwirklichendes“ Leben führe, aber scheinbar tat oder tue ich es, schon ohne davon zu wissen..
LG Jacky
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Hi Jacky, freut mich, dass Du Dich in den Punkten wiederfinden konntest. Ich hab den Text von meiner Arbeit. Mein Chef arbeitet in seinen Trainings und Coachings damit, in der Langversion :-).
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Wirklich toll. Ich möchte nicht zu prahlen beginnen, aber ich finde mich sowas von in allen Bereichen. Es wirkt gerade so aufdeckend, dass mir zB gesellschaftlicher Status nicht nur egal ist, sondern ich mich von Leuten angesprochen fühle die eben ‚Selbstverwirklichern‘ entsprechen. Und ich eher weniger Beziehungen, aber diese auf tieferer Ebene, … freut mich, dass du mir eine passende Schublade gezeigt hast, die Maslow persönlich getischlert hat.
MfG toe
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Muss am Bloggen liegen oder so :-).
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